Der Weltwassertag regt zum Nachdenken an

Wenn Sie nicht gerade Geburtstag oder einen Feier- oder Gedenktag hatten, wird für Sie der 22. März wie alle Tage verlaufen sein. Tatsächlich ist für uns die Versorgung mit Trinkwasser in bester Qualität Alltag, ja, so alltäglich, dass wir keinen Anlass haben, uns darüber Gedanken zu machen. Und natürlich merken wir es unserem guten Trinkwasser nicht an, dass der 22. März der internationale „Tag des Wassers“ ist. Genau deswegen, d. h. um auf das wertvolle Gut Trinkwasser aufmerksam zu machen, ist der Weltwassertag im Rahmen der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro in Leben gerufen worden. Er wird seit 1993 in jedem Jahr unter einem anderen Thema begangen. Das Motto des Weltwassertages 2019 war: "Leaving no one behind – water and sanitation for all" – "Niemand zurücklassen - Wasser und Sanitärversorgung für alle".

UNICEF, die Hilfsorganisation der Vereinten Nationen, hat erklärt: „Wasser ist nicht nur eine wertvolle Ressource, es ist überlebenswichtig: Sauberes Wasser, Toiletten und gute Hygienepraktiken sind essentiell für das Überleben und die Entwicklung von Kindern. Doch trotz einiger Fortschritte haben nach neusten Schätzungen über 2,1 Milliarden Menschen weltweit keine reguläre Versorgung mit sauberem Wasser. Rund 4,3 Milliarden verfügen über keine vernünftigen Latrinen oder Toiletten. Viele dieser Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten.“ (Quelle: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/weltwassertag-2019/188388) Sie sehen, was für uns selbstverständlich ist, ist für sehr viele Menschen auf unserem gemeinsamen Planeten Erde Utopie.

Der bdew - Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft - hat zum Weltwassertages eine Presseerklärung herausgegeben, aus der wir gekürzt zitieren: „Seit 25 Jahren ist der 22. März der Weltwassertag der Vereinten Nationen. (…) Der Zugang zu sauberem Wasser ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht. Leider ist dieses Recht für viele Menschen auf der Welt noch immer nicht Realität. Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung und -aufbereitung sind notwendige Voraussetzungen für Entwicklung und Wohlstand. Die hohen Standards beim Trink-und Abwasser, wie wir sie aus Deutschland kennen, sind keine Selbstverständlichkeit.“ (Quelle: https://www.bdew.de/media/documents/Weltwassertag-2019_Muster-PI.pdf)

In dem oben genannten UNICEF-Bericht heißt es: „Sauberes Trinkwasser und Hygiene tragen dazu bei, das gesamte Leben zu verbessern: Denn mit einem eigenen Brunnen im Dorf haben Kinder z.B. mehr Zeit für die Schule. UNICEF baut unter anderem Brunnen und repariert Wasserleitungen. In Kriegs- und Katastrophengebieten arbeitet UNICEF jeden Tag, um sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen bereitzustellen. Helfer-Teams installieren Wassersysteme, transportieren sauberes Wasser in Flüchtlingscamps, errichten Latrinen und schulen Familien in grundlegenden Hygienepraktiken.“

Der bdew geht in der oben genannten Erklärung aber auch auf die Verhältnisse bei uns ein: „Die wichtigste Voraussetzung für die hohe Qualität des Trinkwassers hierzulande ist der Schutz der natürlichen Ressourcen. (…) Von 188 Milliarden vorhandenen Kubikmetern Grund-, Oberflächen-und Quellwasser werden in Deutschland pro Jahr nur etwa 2,7 Prozent gefördert. Das Wasser, das am Ende aus der Leitung kommt, ist qualitativ hochwertig, wie das Umweltbundesamt 2018 erneut bestätigte. Außerdem ist es das mit Abstand günstigste Lebensmittel in Deutschland. (...) Mit Investitionen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2018 legen die Wasserversorger in Deutschland großen Wert auf die Erhaltung der hohen Qualitätsstandards. (...) In einer aktuellen Umfrage des BDEW bescheinigen 79 Prozent der Befragten ihrem Trinkwasser gute bis sehr gute Qualität. Die Wasserversorger selbst genießen ebenfalls ein gutes Image unter den Verbrauchern: 70,5 Prozent sind mit der Leistung ihres Wasserversorgers in hohem beziehungsweise höchstem Maße zufrieden.“