Der Ausdruck „Plastik“ legt die Vermutung nahe, es handele sich um etwas, das weder wertvoll noch langlebig sei. Inzwischen wissen wir, dass beides nicht stimmt. Plastik ist ein wertvoller, aus natürlichen, endlichen Ressourcen, mit Aufwand und Energie sowie Belastung der Umwelt hergestelltes Material. Plastik hat die Lebenswelt der Menschen erheblich verändert – sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Viele Produkte aus Plastik erleichtern zweifellos unser Leben, aber durch die Abfallmenge und die Besonderheiten des Plastikmülls sind auch bisher nicht gelöste Probleme entstanden. Es sei hier nur erinnert an den Plastikmüll in den Weltmeeren und die Plastikpartikel, die in die Organismen von Tieren und Menschen gelangen können.
Schon diese kurzen Andeutungen sollten deutlich machen, dass Plastik sowohl wertvoll als auch langlebig ist, so dass wir zu gezielten, sorgsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit Plastik kommen sollten. Dies gilt für alle und jeden Menschen, im privaten und öffentlichen Raum, lokal und global. Und wie immer, wenn es um das Handeln geht, ist einerseits die Vorbildfunktion von Eltern, Lehrern, Vorgesetzten und Verantwortlichen in den verschiedensten Bereichen wichtig, andererseits haben wir alle die Freiheit der Wahl, die meist weiter reicht, als wir meinen. Aber weil auf unseren gesunden Menschenverstand und den guten Willen nicht immer Verlass ist, sind Information, Wissensvermittlung, Bildung und Aufklärung, aber auch Regelungen und Gesetze offenkundig erforderlich. Das fängt natürlich im Alltag an!
Bezeichnenderweise greift das offizielle Hauptstadtportal dieses Thema auf, um die Bevölkerung zu Verhaltensänderungen zu bewegen. Anlass für einen Artikel auf dieser Internetseite (ttps://www.berlin.de/special/immobilien-und-wohnen/nachrichten/5719282-2340281-plastikalternativen-fuer-den-haushalt.html, aufgerufen am 01.05.2019) ist das EU-Verbot von Wegwerfartikeln aus Plastik. „Die davon betroffenen Strohhalme, Wattestäbchen und Plastikteller lassen sich bereits gut ersetzen. Aber auch für viele andere Kunststoffdinge im Haushalt gibt es schon Alternativen“, wird dort festgestellt. „Der Handel bietet längst zahlreiche Alternativen, und vieles kann man selbst kreativ angehen.“ Dann werden Beispiele genannt: Statt Frischhaltefolie könnten Textilien, die mit Harz oder Bienenwachs behandelt wurden, und leicht zu reinigen sind, benutzt werden, außerdem die guten alten Dosen. Weiter wird vorgeschlagen: „Auch leere Joghurtgläser mit Schraubverschluss halten zum Beispiel Wurst frisch. Sogar Backpapier enthält oft Plastik. Es lässt sich durch abwaschbare Dauerbackmatten ersetzen oder einfach durch Butter und Mehl.“
Als Alternativen für die Zahnhygiene werden genannt: „Umweltverträglichere Produkte haben Stiele aus Holz, die Borsten bestehen etwa aus Bambus-Kohle. Es gibt etwa in Unverpacktläden auch Zahnreinigungstabletten statt Zahnpasta.“ Bezüglich der immer wieder erwähnten Strohhalme heißt es: „Längst findet man im Handel Produkte aus Glas, Metall und Holz. Übrigens fast immer mit dabei: eine dünne lange Reinigungsbürste für die Innenseite. Die meisten Varianten dürfen außerdem in die Spülmaschine.“ Apropos Luftballons steht auf „berlin.de“: „Zwar werden die Stäbe verboten, aber nicht die Ballons selbst. Umweltfreundlicher Ersatz dafür sind Papier-Pompons oder Girlanden.“ Alltagstauglicher ist wohl der Tipp, Plastikgeschirr durch Alltagsgeschirr zu ersetzen bzw,: „Immer mehr Firmen erarbeiten auch kompostierbare Einweg-Alternativen. Oder wie wäre es mit Finger Food? Apropos: Auf Plastikbesteck an vielen Imbissbuden und Eisdielen lässt sich auch einfach verzichten: Man wählt eine Eiswaffel statt dem Becher oder isst Pommes und Wurst mit der Hand. Auch Deckel für Becher braucht man nicht immer.“
Dazu passt die Initiative des saarländischen Umweltministeriums „Becherheld“: „Was Sie dafür tun müssen? Lassen Sie Ihren eigenen Mehrwegbecher bei der nächsten Coffee to go-Bestellung einfach im Geschäft wieder auffüllen! Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel: Kassieren Sie dafür einen Genussbonus-Rabatt von 10 Cent.“ (https://www.saarland.de/SID-3DB63848-43E08DDA/becherheld.htm)