In Hollywood werden mit viel Tamtam jedes Jahr die Oscars für den besten Film, den und die beste(n) Schauspieler/in, die beste Nebenrolle, das beste Drehbuch, die beste Filmmusik usw. verliehen. Immer das Beste. Wer so einen Oscar gewinnt, verbessert seine Stellung auf dem Markt der Filmindustrie. Aber er erntet auch Anerkennung beim Publikum, die sich nicht in Geld ausdrücken lässt. Wie es sich in der Bilanz einer Supermarktkette auswirkt, dass sie einen der Preise gegen die Lebensmittelverschwendung erhalten hat, ist vermutlich eine höchst komplizierte Rechenaufgabe. Aber wahrscheinlich geht es bei dem Bundespreis "Zu gut für die Tonne!" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auch nicht in erster Linie um ökonomische Werte, sondern vielmehr um eine Art Vorbild im Hinblick auf einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. „Mit dem Zu gut für die Tonne!-Bundespreis zeichnete das BMEL am 4. April 2019 herausragende Projekte aus, die dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Verliehen wird er in fünf verschiedenen Kategorien: Handel, Gastronomie, Landwirtschaft und Produktion, Gesellschaft und Bildung sowie erstmalig in der Kategorie Digitalisierung.“ (https://www.zugutfuerdietonne.de/bundespreis-2019/die-gewinner/)
Dass die Preisträger aus ganz unterschiedlichen Sparten kommen, zeigt, dass Lebensmittelverschwendung eine so genannte Querschnittsaufgabe ist. Das heißt die verschiedensten Teile unserer Zivilgesellschaft sind betroffen, im Beruf ebenso wie im Privaten, die Industrie ebenso wie alle Verbraucher. Kurz: Das Thema Lebensmittelverschwendung betrifft uns alle. Und wer durch sein eigenes Handeln etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln macht, tut etwas Gutes, das Anerkennung verdient, auch wenn dafür nicht dieselbe Aufmerksamkeit wie für Hollywoodstars zu erwarten ist oder kein „Zu gut für die Tonne!-Preis“ verliehen wird.
Das Umweltbundesamt sagt, wie Lebensmittelabfälle vermieden werden können; wir zitieren nach https://www.umweltbundesamt.de/themen/wider-die-verschwendung:
- Geplant und nicht zu viel einkaufen: Ein Blick in den Kühlschrank vorm Einkauf hilft, Doppeleinkäufe zu vermeiden. Kalkulieren Sie richtig, wenn Sie Gäste haben, etwa zum Grillen: Wie viele Personen kommen und wer bringt was mit? Der Bedarf wird oft überschätzt.
- Probieren vor wegwerfen: Nicht alle Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, müssen in den Abfall – verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Sinne. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie frischem Fisch oder Geflügel sollten Sie das Verbrauchsdatum aber auf keinen Fall überschreiten.
- Reste kreativ verwerten: Aus Resten lassen sich oft leckere Mahlzeiten, Saucen oder Fruchtshakes herstellen. Entdecken Sie neue Kreationen und Verarbeitungstechniken. Anregungen finden Sie z. B. über die 'Beste Reste App' des BMEL oder das Klimakochbuch der Stadtreinigung Hamburg.
- Richtige Lagerung: in den unterschiedlichen Kältezonen des Kühlschranks und Lebensmittel in getrennten Gefäßen aufzubewahren verlängert die Lebensdauer. Leicht Verderbliches wie Fleisch und Fisch gehören in die kühlste Zone, also weit nach unten im Kühlschrank. Eier, Butter und Getränke brauchen es nicht ganz so kalt und sind in der Kühlschranktür gut aufgehoben.
- Verschenken statt wegwerfen: zum Beispiel über das Portal „Foodsharing“, die Tafeln, FoodFighters e.V. oder zahlreiche private Initiativen.
Wie gesagt: Was es Ihnen „bringt“, möglichst keine oder zumindest weniger Lebensmittel wegzuwerfen, lässt sich nicht gut errechnen. Vielleicht können Sie sich aber ein bisschen wie ein „Star des Alltags“ fühlen, selbst wenn Sie keinen Preis dafür bekommen. Tatsache ist, dass für die Produktion von Lebensmitteln viel Arbeit und Energie eingesetzt werden müssen, die ungenutzt verschwendet sind, wenn diese Lebensmittel weggeworfen werden.