Globalisierung genießt oft kein gutes Ansehen. Denn immer wenn irgendwo auf der Welt Geld verdient wird, werden – und zwar meistens an ganz anderer Stelle – das Klima, Ressourcen und auch Menschen ausgebeutet. Es hängt eben alles mit allem zusammen. Bekanntlich macht auch die Umweltverschmutzung an keinen Grenzen halt. Der Schutz unseres Klimas sollte jedoch eine Angelegenheit sein, die alle Menschen und Staaten der Erde (sogar im eigenen Interesse, wohl gemerkt) betrifft. Insofern ist das bekannte Motto: „Global denken - lokal handeln“ nach wie vor aktuell. Leider machen nicht alle mit.
Dabei braucht der Klimaschutz Verbündete. Die im Wortsinne natürlichen Verbündeten sind die Bäume. Jeder einzelne Baum reduziert das Klima schädliche CO2 und produziert sauerstoffreiche, frische Luft. Deshalb sind Bäume in Städten und Dörfern so wichtig für das Wohlbefinden ihrer Bewohner. Aber selbstverständlich steht jeder Baum nicht nur in unseren Gärten, Straßen und Wäldern, sondern auch im großen ganzen globalen Klimazusammenhang. Das führen wir uns nicht jeden Tag vor Augen. Im Sinne von Nachhaltigkeit sind deshalb Aktionen wie die bevorstehende des Hochwald-Gymnasiums so wichtig, und zwar nicht nur für die Generation der Schülerinnen und Schüler. In diesem Falle handeln die Jungen als Vorbilder für die Alten.
Es geht um die „Plant-for-the-Planet“ („Pflanzen für den Planeten“)-Akademie am Samstag, dem 25. März, von 9 bis 17.30 Uhr im und am Hochwald-Gymnasium, Am Kaisergarten 1, Wadern. Die Schülerinnen und Schüler werden Botschafter für Klimagerechtigkeit und Teil des weltweiten Netzwerks, dem bereits über 55.000 Kinder aus über 100 Ländern angehören (Stand Januar 2017). Sie alle tragen die Idee der globalen Klimagerechtigkeit und einer besseren Welt in Schulen und Familien, zu Freunden und Bekannten. Das gemeinsame Symbol ist das Pflanzen von Bäumen. Darüber hinaus geht es auch um umfassende Informationen über die Klimakrise, Verteilungsgerechtigkeit und Weltbürgertum. Erfahrene Kinder geben ihr Wissen an andere Kinder weiter. So bilden sich gegenseitig Botschafter für Klimagerechtigkeit aus. Die Kinder und Jugendlichen zeigen damit, dass jeder Verantwortung übernehmen und als Teil einer weltweiten Bewegung globale Herausforderungen anpacken und die Zukunft aktiv gestalten kann.
Der Akademietag beginnt um 9 Uhr am Hochwald-Gymnasium. Vormittags referiert ein Botschafter für Klimagerechtigkeit; es gibt ein „Weltspiel“ zu Verteilungsgerechtigkeit und Weltbürgertum sowie ein Rhetoriktraining. Nach dem Mittagessen stehen um 13.15 Uhr zunächst eine Baumpflanzaktion, danach Projektgruppen auf dem Programm. In der Abschlussveranstaltung präsentieren die Schüler Ihre Pläne – in der Hoffnung, weitere Verbündete auch unter den Erwachsenen zu gewinnen. Wir als Stadtwerke Wadern gehören zu den Unterstützern dieser „Plant-for-the-Planet“-Akademie. Hier ist insbesondere das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b und deren Lehrerin Jennifer Kadau hervor zu heben, die die Organisation dieser Veranstaltung gestemmt haben.
Diese Schülerinitiative hat eine bemerkenswerte, erst zehn Jahre alte Geschichte. 2007 wurde sie ins Leben gerufen. Es fing an mit den Recherchen, die der damals neunjährige Felix für ein Referat über die Klimakrise anstellte. Dabei stieß er auf die 2011 verstorbene Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai aus Kenia, die 30 Millionen Bäume in 30 Jahren gepflanzt hatte. Felix formulierte am Ende seines Referats die Idee, Kinder könnten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen und so als Weltfamilie für eine bessere und faire Zukunft aktiv werden. Seitdem wurden im Rahmen der „Plant-for-the-Planet“-Aktionen bereits über 14 Milliarden Bäume gepflanzt; das zeigt auf der Homepage www.plant-for-the-planet.org ein Zählwerk an.