Stagnationswasser lieber laufen lassen

Frisches Leitungswasser als Begleiter zum Essen wird immer beliebter. In einer modernen oder auch klassisch-edlen Karaffe serviert, ist es eine Bereicherung für jeden Tisch. Tatsächlich ist unser gutes Trinkwasser nicht nur eine sehr günstige Alternative zu allen anderen Getränken, sondern darüber hinaus auch noch gesund, kalorienfrei, bequem und umweltfreundlich zu haben und auch noch wohlschmeckend. Letzteres wird gelegentlich bestritten. Vielleicht liegt dies daran, dass so genanntes „Stagnationswasser“ genommen wird. Dieses schmeckt zwar nicht eigentlich schlecht, aber eben nicht so frisch, wie man es gerne hätte.

Zum Stagnationswasser ist aber noch mehr zu sagen. Denn auch wenn an Ihrer Trinkwasserinstallation alles richtig gemacht wurde, also die richtigen, zeitgemäßen Materialien eingesetzt sind und Trinkwasser bester Qualität in Ihre Wohnung gelangt, sollten Sie aufmerksam sein. Passen Sie besonders gut bei warmer und schwüler Witterung auf und denken Sie an Entnahmestellen, wo Sie den Wasserhahn seltener bedienen! Um die Aufnahme gesundheitlich unerwünschter (also nicht unbedingt schädlicher) Stoffe zu vermeiden, empfiehlt das Umweltbundesamt: Trinkwasser, das länger als vier Stunden in der Trinkwasser-Installation gestanden („stagniert“) hat, sollte grundsätzlich nicht zur Zubereitung von Speisen und Getränken genutzt werden. Auf jeden Fall ist solches Stagnationswasser zur Verwendung bei der Ernährung von Säuglingen ungeeignet.

Aber ein wirkliches Problem ist das nicht. Die praktische Empfehlung lautet: Lassen Sie das Wasser zunächst einige Zeit aus der Leitung laufen, ehe Sie es als Lebensmittel verwenden. Das frische Wasser erkennen Sie daran, dass es die Leitung merklich kühler verlässt als das Stagnationswasser. Bitte denken Sie daran, wenn Sie das frische Nass aus der Leitung genießen oder sich mit einem Trinkwassersprudler ein spritziges Erfrischungsgetränk bereiten!

Stagnationswasser ist in etwa vergleichbar mit einem Lebensmittel mit abgelaufenem Verfallsdatum. Es ist zwar nicht zwangsläufig schlecht, doch entziehen sich nachteilige Veränderungen möglicherweise der unmittelbaren Wahrnehmung. Stagniert Wasser in der Leitung, kann es Inhaltsstoffe des Materials der Leitungsrohre aufnehmen. Nach etwas längerer Zeit können sich auch mikrobielle Einflüsse nachteilig bemerkbar machen. Während längerer Stagnationszeiten bei mehr als 20°C können in der Hausinstallationsleitung Keime, Pilze und Bakterien wachsen. (Siehe die Internetseite des Bundesumweltamtes unter www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3058.pdf, aufgerufen am 19.04.2018)