Es ist wie meistens und neulich mit Rekurs auf den antiken Philosophen Aristoteles an dieser Stelle dargelegt: Auf das rechte Maß kommt es an! Das gilt für die Moral ebenso wie für die Dinge des Alltags – beispielsweise auch für den Umgang mit Wasser. Sie wissen ja, dass es bei uns zwar reichlich vorhanden, aber dennoch sehr wertvoll ist. Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, deshalb ist es auch das am besten überwachte. Anders als bei Briefmarken ist die Werthaftigkeit im Falle des Wassers also keine Frage der Seltenheit. Wertschätzung verdient unser gutes Trinkwasser allemal. Wir sollten also nicht verschwenderisch damit umgehen.
Allzu große Sparsamkeit wäre jedoch auch falsch. Wir hatten ja gelegentlich darauf hingewiesen, dass es empfehlenswert ist, das so genannte Stagnationswasser aus dem Wasserhahn laufen zu lassen, statt es zu trinken. Achten Sie darauf: Wenn das Wasser aus der Leitung kühler wird, ist das Stagnationswasser abgelaufen. Vielleicht haben Sie auch schon gehört oder gelesen, dass es überhaupt nicht sinnvoll sei, Wasser zu sparen. Auch hier muss wieder auf das vernünftige Maß hingewiesen werden. Einerseits verfügen wir über ausreichende Wasservorräte – anders als in den warmen Urlaubsländern, wo man als Tourist ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man die Handtücher zu oft wechselt. Bei uns kann es sogar vorkommen, dass zu wenig Wasser in den Kanälen ist, so dass solche Kanäle von Fachfirmen nachgespült und gereinigt werden müssen, um Geruchsbildungen und andere Probleme zu vermeiden. Dann sind zusätzlicher Wasserverbrauch und zusätzliche Kosten die Folge.
Eindeutig empfehlenswert ist jedoch der sparsame Umgang mit warmem Wasser. Wer zu viel warmes Wasser verbraucht, muss immer wieder zusätzliche Energie einsetzen, um erneut warmes Wasser zu bekommen. Da lohnt sich das Sparen wirklich. So sollten Sie Wasser nicht auf dem Herd kochen, sondern in einem elektrischen Wasserkocher, und zwar nur die benötigte Wassermenge. Wenn Sie aber nur für eine Tasse Tee Wasser brauchen und viel mehr gekocht haben, ist das natürlich auch die pure Verschwendung, vor allem, wenn das überflüssige heiße Wasser im Abfluss landet.
Andere Beispiele: Beim einem Elektro-Warmwasserspeicher sollten Sie nur die Temperatur einstellen, die wirklich erwünscht ist, z.B. 55 Grad statt 85 Grad. Die Waschmaschine arbeitet am wirtschaftlichsten, wenn genau die Wäschemenge vorhanden ist, die für das jeweilige Waschprogramm angegeben ist. Wenn Sie auf das Vorwaschprogramm bei Koch- und Buntwäsche verzichten, sparen Sie rund zehn Prozent Energie. Für Kochwäsche, die keine Flecken hat, reichen meist 60 Grad (Energieersparnis: rund 40 Prozent). Die Buntwäsche begnügt sich meistens mit dem Energiesparprogramm bei 40 Grad.
Das Geschirr spülen Sie besser nicht von Hand. Von der Geschirrspülmaschine muss man wissen: Sie verbraucht immer gleich viel Wasser, Reinigungsmittel und Strom, egal ob sie halb oder voll beladen ist. Deshalb sollte sie immer gut gefüllt betrieben werden. Vorspülen von Hand ist überflüssig. Für leicht verschmutztes Geschirr reicht oft das Sparprogramm bei 50 Grad. Gegenüber dem Normalprogramm können Sie dann etwa 20 Prozent Energie sparen.
Und bekanntlich verbrauchen Sie mehr warmes Wasser in der Badewanne als beim Duschen. Probieren Sie es doch mal mit Wechselduschen! Wer kalt duscht, spart nicht nur Energie und Wasser (weil kaum einer so lange kalt wie warm duscht), sondern stärkt auch seine Abwehrkräfte.