Klimaschutz ist in aller Munde. Leider ist gesagt, noch nicht getan – und oft schnell vergessen. Erinnern Sie sich, dass im vergangenen November die Fidschi-Inseln bei der 23. Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Bonn offizielle Gastgeber waren? - Ein Blick auf die Homepage des bischöflichen Hilfswerks Misereor e. V. ruft dies in Erinnerung. Dort trägt ein Dossier die Überschrift: „Was der Klimawandel mit Gerechtigkeit zu tun hat“. Zusammenfassung: „Klimawandel zeigt sich vielen Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika als Zerstörung und Hunger. Deshalb gehören für Misereor Klimaschutz und der Kampf gegen Armut zusammen.“ Dazu wird angemerkt: „Noch haben die Hauptverursacher des Klimawandels – das sind die früh industrialisierten Staaten – am wenigsten mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen. Und falls doch, so sind sie sehr gut in der Lage, sich an die Folgen anzupassen. Diejenigen aber, die bislang am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden schon jetzt am meisten unter den Folgen. Misereor-Partnerorganisationen wissen davon zu berichten – von den Anden über die Sahelzone bis zu den pazifischen Inseln.“
In diesem Zusammenhang erinnert Misereor an die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus: „Wenn Papst Franziskus das Klima als 'ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle' bezeichnet, meint er damit: Alle Staaten, aber auch jede und jeder Einzelne tragen eine Mitverantwortung und sind zur Sorge für das gemeinsame Haus aufgerufen. Dies zu erkennen und entsprechend zu handeln erfordert einen grundlegenden Wandel – in der Klimadiplomatie, aber auch bei jeder und jedem Einzelnen.“ (https://www.misereor.de/informieren/klimawandel/ aufgerufen am 11.04.2018).
Auf der genannte Seite findet sich auch ein Beitrag über den Zusammenhang mit den Fidschi-Inseln (https://blog.misereor.de/2017/11/06/fidschi-bedrohtes-paradies/ga=2.122107789.781639112.1523376534-1700380789.1523376534 , mit dem Hinweis: „Dieser Beitrag erschien zuerst in der Sonderbeilage 'Paulinus & der Pilger' am 29.10.2017. Aufgerufen am 11.04.2018.) Sie wissen ja, mit dem Namen „Fidschi“ sind heute Vorstellungen von einem Traumurlaub an Traumstränden verbunden. „Die Nähe zum Meer, die für die Touristinnen und Touristen den Reiz der Inseln ausmacht, wird dem Archipel nun zum Verhängnis. Der Klimawandel ist auf Fidschi und in Ozeanien bereits akut zu spüren – mit dramatischen Folgen für die Einwohnerinnen und Einwohner.“ Zur Erläuterung zitieren wir und fassen zusammen: „Fidschi besteht aus 332 Inseln überwiegend vulkanischen Ursprungs, von denen 106 bewohnt sind. (...) Die höchsten Berge der beiden Hauptinseln, Viti Levu und Vanua Levu, sind über tausend Meter hoch. Eine Besonderheit, denn andere pazifische Inselstaaten liegen auf Atollen; Inseln, die nur wenige Meter aus dem Meer herausragen. Trotzdem bedroht der ansteigende Meeresspiegel auch Teile Fidschis, und erste Dörfer, die direkt an den Küsten lagen, wurden bereits ins Landesinnere verlegt. (…) Durch den steigenden Meeresspiegel wird zusätzlich salziges Meerwasser in die Grundwasservorräte gedrängt. Versalzene, unfruchtbare Böden und ungesundes bis ungenießbares Trinkwasser sind die Folge. (…) Der Anstieg der Wassertemperatur und des Säuregehalts im Meer lassen Korallenriffe (…) absterben. Die Überfischung des Pazifiks hat die Lage noch verschlechtert: Die Fischbestände werden immer kleiner, und die indigene Bevölkerung muss immer weitere Strecken zurücklegen, um genügend Meerestiere zu fangen.“
Irgendwie hängt alles zusammen. Bedenkenswert ist auch: „Nach Angaben des World Resources Institute hatte Fidschi 2014 einen Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen von 2,5 Tonnen. Deutschland hingegen einen vierfach höheren Wert von 10,5 Tonnen.“ Auf einer weniger gefährdeten Insel wurde bereits Land aufgekauft und eingerichtet, um „Klimaflüchtlinge“ umzusiedeln. Fidschi erklärte sich als bisher einziger Staat dazu bereit, Klimaflüchtlinge aufzunehmen.